WoW: Blizzard bannt Spieler vom Community Council - was war der Grund?

WoW: Blizzard bannt Spieler vom Community Council - was war der Grund? (1)

Bereits im Dezember 2021 soll Blizzard ein sehr aktives Mitglied des frisch gegründeten Community Councils gebannt haben. In einem Interview sprach Asmongold mit dem Betroffenen über die Gründe. Handelt es sich bei dem Rat der Spieler doch nur um einen PR-Stunt?

Als Blizzard Anfang November 2021 die Gründung eines Community Councils für World of Warcraft ankündigte, um auf die Art die Kommunikation zwischen Spielern und Entwicklern spürbar zu verbessern, war für viele Spieler klar: Das kann nur ein neuer PR-Stunt der Entwickler sein! So ist das leider, wenn man das Vertrauen der Fans über mehrere Jahre hinweg verspielt.

Community Council in der Kritik

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2022 und wir können zumindest festhalten, dass die eingesetzten Ratsmitglieder im entsprechenden Forum-Bereich bisher eine ganze Menge Themen zur Sprache gebracht haben, die das Potenzial besitzen, aus WoW ein besseres Spiel zu machen. Und teilweise klappt es auch: Die Entwickler äußern sich hier und da so offen wie lange nicht.

 

Gleichzeitig steht das Community Council, oder besser: Blizzards Umgang mit dem Community Council in der Kritik. Ein Vorwurf: Teils dauert es Wochen, bis sich ein Blizzard-Entwickler in einem Post zu Wort meldet, in zu vielen Themen der Ratsmitglieder gibt's bisher überhaupt keine Reaktion. Und der Thread "Links to Notable Discussions" umfasst bisher einen Link, dabei sollte dieser regelmäßig um immer neue Diskussionen erweitert werden.

Bann von Ratsmitgliedern

Dann kam es im Dezember 2021 zum ersten großen Drama rund um das Community Council. Im Fokus stand dabei der Spieler Prosident, der bis dato einen großen Teil der Posts im Council-Forum verfasst und für das Community Council sogar einen extra Discord-Server aufgemacht hatte.


Asmongold hatte die Chance, mit Prosident über das Council-Drama und seinen Bann zu sprechen.

Der Grund für letztgenannte Aktion: Seiner Meinung nach ist ein Forum nur als reine Diskussionsplattform geeignet. Wenn man tatsächlich etwas bewegen will, braucht man mehr Interaktion und auch ein direkteres Miteinander, man braucht klar ausformulierte Ziele und Regeln. Zudem haben im Discord dann auch normale Spieler die Möglichkeit, ihre Themen anzusprechen, die dann vom Council an die Entwickler weitergeleitet werden können.

Was ist passiert?

Mit dem Discord selbst gab es, abseits einiger Trolle hier und da, erstmal auch keine Probleme. Problematisch wurde es dann jedoch in einer Diskussion in diesem Discord, die sich um Gründe dreht, derentwegen Spieler mit WoW (jetzt kaufen 14,99 € ) in den letzten Jahren aufgehört haben. Ein User nutzte die Chance, um seine rassistischen Ansichten zu verdeutlichen: "Es treiben sich zu viele schwarze Menschen in Sturmwind herum."

Die Antwort von Prosident: "Ich bin mir nicht sicher, ob du tatsächlich ein Rassist bist oder ob es daran liegt, dass Blizzard versucht, uns bestimmte Weltanschauungen aus der echten Welt einzuspritzen, aber ich denke, das könnte ein Grund sein ..."

In einem Interview mit Asmongold erklärte er später, dass er dem User nur die Chance geben wollte, seinen auf den ersten Blick klar rassistischen Post besser zu erklären. Schließlich würden viele Spieler das Discord nutzen, deren Muttersprache nicht Englisch ist. Dazu kommt, dass er viele Spieler kennt, die aus ähnlichen Gründen mit WoW aufgehört haben, Stichworte "Free Hongkong" und "Black Lives Matter", und das liegt nicht daran, dass sie beispielsweise gegen BLM sind, sondern weil Blizzard aus ihrer Sicht respektlos mit dem Thema umgeht.

Rassist oder kein Rassist?

Ganz anders hatte Freya Lily den Post von Prosident verstanden und die Posts dementsprechend auch öffentlich an den Pranger gestellt:

Dafür erhielt sie dann offenbar zahlreiche Anfeindungen, die sie dann wie folgt kommentierte:

Weitere Vorwürfe und Bann

Im Interview mit Asmongold erklärt Prosident indes, dass er nur sichergehen wollte, es hier mit einem "****ing" Rassisten zu tun zu haben. Als von dem User keine Antwort kam, wurde dieser sofort gebannt. Der oben gezeigte Tweet ging erst viele Stunden nach dem Bann online, so Prosident weiter.

Der Tweet von Freya Lily war aber nur der Auslöser, viele weitere Leute sollen dann auf den Bashing-Zug aufgesprungen sein, um das schlechte Bild von Prosident weiter auszubauen. So soll Prosident andere Spieler dazu aufgefordert haben, seine Posts positiv zu bewerten, um seinen Status zu verbessern, gleichzeitig äußerte er sich im EU- und US-Forum immer wieder auch sehr kritisch gegenüber Blizzard oder toxisch gegenüber anderen Spielern (wenn es um PvP ging). Sonst soll da aber nichts gewesen sein, so Prosident im Gespräch mit Asmongold. Auch das N-Wort benutzt er schon seit vielen Jahren nicht mehr (Anmerkung der Redaktion: Jap, das hat er wirklich so gesagt).

Das Ergebnis war dann aber dennoch: Blizzard teilte Prosident mit einer Mail mit, dass er sich mehrfach in seinem inoffiziellen Discord, aber auch auf anderen Seiten und im Social-Media-Bereich in einer Art und Weise verhalten habe, die ihn als Mitglied des Councils untragbar werden lässt. Einen permanenten Bann gab es wohl obendrauf.

Prosident selbst ist sich sicher, dass nicht nur der Post von Freya Lily dafür gesorgt hatte, sondern auch andere Mitglieder des Rats, die wenig begeistert davon waren, dass er von sich aus einfach einen Discord-Kanal aufgemacht hatte. Zumindest sollen viele der zahlreichen Posts, die er nach der Öffnung des Discords erhalten haben soll, sehr toxisch gewesen sein.


Das Video von Asmongold könnt ihr euch in voller Länge hier anschauen:

Prosident ist übrigens nicht der Meinung, dass das Council ein reiner PR-Move von Blizzard ist. Bei dieser Geschichte haben die Entwickler einfach reagiert, weil sie sicherlich das Gefühl hatten, irgendwie reagieren zu müssen. Zudem standen im Dezember auch bei den Devs Weihnachten und Urlaub auf dem Programm, man sollte dem Council noch einige Wochen und Monate Zeit geben, bevor man ein Urteil fällt.

Quelle: Buffed